Nach Monaten der Vorbereitung geht es endlich zur Sache. Ich wage meine ersten Apnoe-Tauchgänge in freier Natur.
Zwar tauche ich seit meiner Kindheit bei jeder Gelegenheit, sobald ich eine Badehose anhabe, doch die österreichischen Bergseen erlauben einen solchen minimalistischen Zugang um diese Jahreszeit nicht. Bis zu acht Grad kalt ist das Wasser der Seen, in denen ich mit meinem Kumpel Flo Deutsch immer tiefere Tauchgänge wage. Mit unserer kleinen Boje schwimmen wir hinaus, proben unser Rettungsprocedere, dann beginnen wir abwechselnd zu tauchen – ohne Flasche, nur mit Atemluft.
Es gibt noch viel zu lernen, das Handling mit dem Material ist ungewohnt, die richtige Menge Neopren und Blei ist nicht ganz einfach zu finden, doch wir tasten uns vorsichtig voran und genießen die Zeit in der Tiefe. In Seen wie dem Stausee Soboth ist es 20 Meter unter der Obefläche stockdunkel – es ist eine fremde, beklemmende Welt, die wir da betreten. Oft ist die Natur gerade da am schönsten, wo sie sich fremd und bedrohlich zeigt.