Unlängst sprach ich mit dem Grazer Kometenforscher Günter Kargl und bekam erstmals einen Eindruck, warum Kometen für die Astronomie so wichtig sind. Einerseits kommen sie der Erde nah genug, um sie mit Raumsonden erreichen zu können, und andererseits sind sie aus besonders interessantem Material aufgebaut, das sich seit der Bildung des Sonnensystems kaum verändert hat. Während der Weltallstaub sich bei der Bildung von Planeten verdichtete und schmolz, bis nichts mehr an das ursprüngliche Material erinnerte, sind Kometen wie Zeitkapseln, die uns Einblicke geben, wie es vor der Entstehung der Planeten aussah.
Als ich noch studierte, besuchte ich am Institut für Weltraumforschung in Graz die Labors von Forschern, die an der Rosetta-Mission arbeiten und die erstmalige Landung einer Sonde auf einem Kometen vorbereiteten. Inzwischen gab es mehrere solcher Landungen, und bald wird die erste dieser Sonden Kometenmaterial auf die Erde zurückbringen. Ich kann es kaum erwarten!
Hier ein Link zu meinem Artikel über Kargl:
https://scilog.fwf.ac.at/natur-technik/12067/die-wiege-des-sonnensystems-ins-labor-holen