Ganz ehrlich, so gut war es noch nie. Ich habe ungewöhnlich viel Aufwand investiert, habe meinem Körper ein Dinge zugemutet, die mit Hobbysport nicht mehr unbedingt zu rechtfertigen sind, war nervös wie selten, aber ich habe zum Lohn diesen Sommer einige schwierige Projekte knacken können.
Paradoxerweise war es der Lockdown, der den Unterschied machte. Während ich nicht wie sonst mit Freunden klettern ging, sondern alleine stupide Trainingseinheiten absolvierte (etwas, das mir so viel Spaß macht, dass ich es selbst nicht ganz verstehe), wurden mir ein paar Dinge klar, die den Unterschied machten.
Meine Highlights waren die Routen Tokamak (8a), Homebase (7c), sowie eine 7b+ im zweiten Go. Dazu kamen ein paar Boulder bis 7b im Maltatal, in Obergail (kein Scherz!) und im Zillertal.
Das Besondere für mich waren nicht die Grade, über die im Moment ohnehin viel diskutiert wird, sondern die Durchstiege selbst, die so nah an der Perfektion waren, wie es für mich möglich ist. Heuer fand ich eine seltsame Ruhe, die ich noch nicht kannte, wenn ich etwas Schwieriges probierte. Dass ich mich dafür gezielt vorbereiten musste, macht das Erlebnis noch besser. Es entsteht ein harmonisches Ganzes, das mich diesen Sport noch einmal von einer ganz anderen Seite erleben ließ.
Jetzt gönne ich mir eine Pause, doch bald beginne ich mit der Vorbereitung für die nächste Saison. Ich will mehr davon!